Tagung "Das WIE im Blick - Professionalisierung beim Design von Aus- und Fortbildungsveranstaltungen im Austausch von aktueller Forschung und praktischer Umsetzung"
Bild: KI-generiert
Die kontinuierliche Professionalisierung von Lehrkräften stellt einen zentralen Faktor für die Qualitätsentwicklung von Schule und Unterricht dar.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich eine umfangreiche Forschungsaktivität zur Konzeption solcher Professionalisierungsmaßnahmen entwickelt. Aus den gewonnenen Erkenntnissen lassen sich Qualitätskriterien für wirksame Aus- und Fortbildungsmaßnahmen ableiten, wie das Aufgreifen relevanter Kernpraktiken von Lehrkräften.
Die Teilnehmenden erhalten einen Einblick in zentrale Erkenntnisse der Professionalisierungsforschung, der im Austausch mit Erfahrungen aus der Praxis zur Entwicklung von Aus- und Fortbildungen reflektiert wird. Dabei leitet uns die Frage: Was können wir über die Entwicklung von Fortbildungen lernen?
Ablauf:
Freitag, 22.11.2024:
- 12:00 - 13:00 Uhr Anmeldung und offener Beginn mit Mittagssnack durch Wöhrle Bio Catering
- 13:00 - 13:30 Uhr Begrüßung und Einführung ins Thema
- 13:30 - 13:45 Uhr Übergang in die Workshops
- 13:45 - 16:15 Uhr Workshops Teil I mit integrierter Kaffeepause
- 16:30 - 17:45 Uhr Keynote Prof. Dr. Susanne Prediger inkl. Diskussion
- 19:00 Uhr Einladung zum Abendessen im Gasthaus Schützen
Samstag, 23.11.2024:
- 09:00 - 12:00 Uhr: Workshops Teil II mit integrierter Kaffeepause
- 12:00 - 12:15 Uhr: Übergang in die Diskussionsforen
- 12:15 - 13:00 Uhr: Diskussionsforen
- 13:00 Uhr: Ende mit Mittagssnack durch Wöhrle Bio Catering
Parallele Workshops Freitag:
Inklusiver Unterricht mit heterogenen Lerngruppen erfordert eine differenzierte Herangehensweise, welche auf die individuellen Bedürfnisse und Potenziale der Schüler:innen eingeht. Eine förderbezogene Diagnostik zielt darauf ab, individuelle Stärken und Schwächen der Lernenden zu erfassen und angemessene Fördermaßnahmen zu entwickeln. Dies ist für (angehende) Lehrkräfte eine herausfordernde Aufgabe. Vor diesem Hintergrund haben wir, dem Design-Based Research-Ansatz (DBR) folgend, eine videobasierte Intervention zur Förderung professioneller Kompetenzen von (angehenden) Lehrkräften entwickelt.
Der Workshop bietet Einblicke in die Anwendung von DBR. Kern dieses praxisnahen Forschungsansatz ist es, Bildungsinterventionen in realen Lernumgebungen zu konzipieren und iterativ weiterzuentwickeln, um sowohl theoretische Erkenntnisse zu gewinnen als auch passgenaue Lösungen für die Bildungspraxis zu bereitzustellen. Anhand der verschiedenen Phasen des DBR-Prozesses geben wir Einblicke in die Entwicklung des Weiterbildungskonzepts. Dazu zählen u. a. die Exploration des Feldes, die Entwicklung von Videovignetten, die im Zuge der iterativen Überarbeitung der Konzeption durchlaufenen Validierungsschritte (in enger Zusammenarbeit mit Bildungspraktiker:innen) sowie die Schritte zur Evaluation der Materialien (vornehmlich durch Lehramtsstudierende). Zudem werden die entstandene Microsite zur förderbezogenen Diagnostik (verfügbar unter https://foerderbezogen-diagnostizieren.net/) und die enthaltenen Videovignetten als Endprodukte des Entwicklungsprozesses vorgestellt.
Ziel des Workshops ist es, sowohl den Entwicklungsprozess nachzuzeichnen und damit verbundene Aufgaben, Herausforderungen und Erkenntnisse zu veranschaulichen als auch einen Einblick in das entstandene Material und den Umgang mit den Materialien zu geben. Das Lehrkonzept kann von Lehrkräftebildner:innen (Hochschullehrenden, Seminarlehrkräften, Fortbildende) für eigene Fortbildungen kostenfrei genutzt werden.
Die Referent/innen:
Jürgen Seifried leitet seit 2012 den Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik – Berufliches Lehren und Lernen an der Universität Mannheim. Nach dem Studium der Wirtschaftspädagogik an der Universität Mannheim (Abschluss als Diplom-Handelslehrer), dem Vorbereitungsdienst für das Lehramt an beruflichen Schulen sowie einer dreijährigen Unterrichtstätigkeit an kaufmännischen Schulen in Baden-Württemberg begann er 1999 seine akademische Laufbahn (Promotion im Jahr 2004, Habilitation im Jahr 2008, jeweils an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg). Von 2008 bis 2012 war er Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftspädagogik II an der Universität Konstanz. Zentrale Forschungsschwerpunkte von Jürgen Seifried bilden fachdidaktische Fragestellungen, die Forschung zur Kompetenzentwicklung von Lehr- und Ausbildungspersonen, Lernen am Arbeitsplatz, die Potentiale des Lernens aus Fehlern sowie Verfahren der Kompetenzmessung in der beruflichen Bildung.
Teresa Giek absolvierte nach ihrer Ausbildung zur Finanzassistentin den Bachelor und Master in Wirtschaftspädagogik mit Nebenfach Politikwissenschaften an der Universität Mannheim. Seit Oktober 2021 ist sie am Lehrstuhl für berufliches Lehren und Lernen tätig. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich der Berufsorientierung und im Umgang mit Heterogenität an beruflichen Schulen.
Ziel des Workshops ist es, die Teilnehmenden mit dem Entwicklungsprozess und der Evaluation von mehrteiligen Qualifizierungsmaßnahmen vertraut zu machen. Die Teilnehmenden sollen befähigt werden, ihre eigene Planung und Durchführung solcher Maßnahmen zu reflektieren und zu optimieren. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Bedeutung von lernförderlichem Feedback, das sowohl von Lehrkräften an Schüler_innen als auch von Schüler_innen an Lehrkräfte gegeben wird.
Die inhaltliche Grundlage des Workshops bildet eine Professionalisierungsmaßnahme, die über knapp ein Schuljahr hinweg in vier Veranstaltungen durchgeführt wird. Diese Maßnahme basiert auf bestehenden Konzepten und wissenschaftlichen Erkenntnissen zu wirksamen und qualitativ hochwertigen Fortbildungen (Lipowsky & Rzejak, 2021; Richter & Richter, 2023). Bei der Konzeption wurde ein bereits bestehendes One-Shot-Format erweitert, um eine tiefere Auseinandersetzung und nachhaltigere Wirkung zu erzielen. Der Entwicklungsprozess des Konzepts erfolgte iterativ unter Einbeziehung von Expert*innen der Universität Potsdam und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und wurde in einer Pilotgruppe erprobt.
Im Workshop wird besonders auf die Unterstützung durch fortbildungstheoretische Prinzipien und Methoden in der Konzeption eingegangen sowie die Umsetzung der Professionalisierungsmaßnahme reflektiert. Zudem sollen die Teilnehmenden die Möglichkeit haben, sich intensiv über ihre eigenen Erfahrungen in der Planung und Durchführung von Einzel- und Reihenveranstaltungen auszutauschen, um voneinander zu lernen und neue Impulse für die eigene Praxis zu erhalten. Es wird zudem auf die ersten Evaluationsergebnisse der Maßnahme eingegangen, die mit ca. 130 Lehrkräften von vier Schulen in verschiedenen Bundesländern durchgeführt wurde.
Der Referent:
Hermann Dzingel war nach seinem zweiten Staatsexamen Lehrkraft für die Fächer Deutsch und Englisch in Schleswig-Holstein und Berlin. Seit August 2023 ist er am Lehrstuhl für Erziehungswissenschaftliche Bildungsforschung der Universität Potsdam im Projekt "Schule macht stark" beschäftigt. Hier konzipiert er Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte und pädagogisches Personal an Schulen in herausfordernder Lage, führt diese an den Schulen durch und evaluiert deren Effekte.
Sich verändernde bildungspolitische, gesellschaftliche und technische Rahmenbedingungen erfordern eine bedarfsorientierte Fortbildung von Lehrkräften, so dass diese Unterricht passend zu den neuen Anforderungen weiterentwickeln können. Die digitale Transformation und insbesondere die wachsende Bedeutung von KI sind Bereiche, in denen die Entwicklung eines Angebots stimmiger Professionalisierungsangebote aktuell bedeutsam ist.
Die Konzeption geeigneter Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen sollte auf einer fundierten Erhebung der bei Lehrkräften vorhandenen Fähigkeiten, dem aus der Praxis berichteten aktuellen Einsatzprofil digitaler Technologien sowie dort zukünftig angestrebten Einsatzmöglichkeiten basieren. Für die Erstellung eines strukturierten Katalogs an Professionalisierungsangeboten ist zusätzlich eine Systematisierung von Professionalisierungsfeldern notwendig, um auf Basis des bereits existierenden persönlichen Profils eine individuelle Weiterbildungsstrategie durch Auswahl geeigneter Angebote entwickeln zu können.
Im Angebot soll nach Sichtung bisheriger Strategien und Daten aus Forschungs- und Weiterbildungsprojekten, die versuchen o.g. Ansprüchen gerecht zu werden (z.B. DiKoLAN, MINT-ProNeD, GeNIUS), eine gemeinsame Analyse aktueller Herausforderungen und Bedarfe für Professionalisierungsangebote im Bereich der Digitalen Transformation erfolgen. Darauf aufbauend sollen Möglichkeiten für eine Verzahnung von Initiativen oder gar Kooperationen zur Konzeption zukünftiger Angebote für Lehrkräfte der Naturwissenschaften diskutiert werden. Aktuelle Daten zum Einsatz von KI in der naturwissenschaftlichen Forschung, zur Nutzung bzw. Berücksichtigung von KI und digitalen Technologien ganz allgemein im naturwissenschaftlichen Unterricht bieten eine empirische Grundlage zur Setzung inhaltlicher Schwerpunkte. Der neue Orientierungsrahmen DiKoLAN KI bietet dafür eine ergänzende Systematisierung von Kompetenzen, die für Lehrkräfte mit speziellem Fokus auf KI relevant sind.
Der Workshop bietet eine Einführung in das "Lesson Study"-Konzept, eine kollaborative Methode zur Weiterentwicklung des Unterrichts. Die Teilnehmenden erfahren, wie Lehrkräfte gemeinsam Unterrichtsstunden planen, beobachten und analysieren, um ihre pädagogische Praxis zu verbessern. Dabei wird die Entwicklung des Konzepts reflektiert, insbesondere wie Anpassungen des forschungsbasierten Konzepts für die Nutzung in der Ausbildung vorgenommen wurden. Die theoretischen Einblicke werden durch kleine Übungen ergänzt, um den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen möglichst konkreten Eindruck von der Umsetzung des Konzepts zu vermitteln.
Parallele Workshops Samstag:
In der Lehrkräftebildung begegnen wir häufig der Herausforderung, Theorie und Praxis sinnvoll zu verbinden und Lehrinhalte so zu gestalten, dass sie direkt im Unterricht anwendbar sind. Dieser Workshop bietet konkrete Ansätze zur Entwicklung praxisnaher Fortbildungen auf der Basis eines konkreten 10-Schritte-Plans.
Das Four-Component Instructional Design (4C/ID)-Modell ermöglicht es, Lerninhalte so zu strukturieren, dass komplexe reale Aufgaben so in die Fortbildung integriert werden können, wie sie im Unterrichtsalltag stattfinden könnten. Dabei wird besonderer Wert auf die Verbindung von Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen gelegt, die Lehrkräfte benötigen, um konkreten unterrichtlichen Herausforderungen evidenzbasiert zu begegnen. Ziel des Workshops ist es, Strategien und Techniken zu vermitteln, wie Fortbildungen unter Berücksichtigung authentischer Handlungssituationen und unterstützender Lernressourcen entwickelt werden können.
Eingangsvortrag: In einem Eingangsvortrag stellt Frank Reinhold die zentralen Prinzipien des 4C/ID-Modells für das Design von Lehrkräfte-Fortbildungen vor. Dieses Modell wird in Freiburg im Rahmen der ProNeD-Projekte im Kompetenzverbund lernen:digital zur Entwicklung von Fortbildungen genutzt.
Aufteilung: Im Anschluss an den einführenden Vortrag besteht die Möglichkeit, innerhalb der folgenden Fächer einen vertieften Einblick zu erhalten:
Sport: Kooperatives Lernen im Sportunterricht mit ChatGPT - Innovative Fortbildungsentwicklung auf Grundlage von 4C/ID
Die Entwicklung von Fortbildungen für den Sportunterricht steht vor der Herausforderung, Lehrkräfte in der dritten Phase ihrer beruflichen Laufbahn ausreichend zu motivieren, um sie für die Teilnahme an solchen Angeboten zu gewinnen. In diesem Workshopteil wollen wir gemeinsam erarbeiten, wie attraktive Fortbildungsformate für Sportlehrkräfte gestaltet werden können. Anhand eines Beispiels zum kooperativen Lernen und unter Einsatz neuer Technologien wie sprachgesteuertem ChatGPT entwickeln wir Ansätze für ein Fortbildungskonzept basierend auf dem 4-Komponenten-Instruktionsdesign-Modell (4C/ID). In gemeinsamen Diskussionen wollen wir zudem besprechen, wie auf der Grundlage von 4C/ID bedarfsorientierte und niedrigschwellige Fortbildungsangebote entstehen können – auch unter Berücksichtigung digital gestützter Formate.
Raum: Kleines Auditorium 101
Biologie / Sachunterricht: Fortbildungsentwicklung im Rahmen von 4C/ID: Experimentieren mit MuxBooks in heterogenen Lerngruppen der Grundschule
Der Workshopteil bietet einen Einblick in die Entwicklung und Gestaltung unserer Fortbildung zu MuxBooks als Forschungshefte im Sachunterricht, basierend auf dem 4C/ID-Modell (Four Component Instructional Design). Wir zeigen, wie komplexes Wissen und Fertigkeiten durch authentische Lernaufgaben strukturiert und didaktisch aufbereitet wurden, um forschendes Lernen zu fördern. Teilnehmer:innen erfahren, wie die vier Komponenten – Lernaufgaben, unterstützende Informationen, just-in-time Unterstützung und Teilaufgaben – im Design integriert wurden. Ziel ist es, den Teilnehmenden konkrete Impulse zur eigenen Gestaltung forschungsorientierter Bildungsformate zu geben und diese – ebenso wie aufkommende Schwierigkeiten - mit ihnen zu diskutieren.
Raum: Kleines Auditorium 209
Technik: Konstruieren mit 3D-CAD Software im Technikunterricht - Entwicklung einer innovativen Lehrkräftefortbildung nach dem 4C/ID-Modell
Digitale Technologien sind im Technikunterricht Lehr- und Lernmedium zugleich. Dies setzt nicht nur Wissen über Technologien, sondern auch deren Beherrschung voraus. In unserem Workshop stellen wir Ihnen ein Beispiel vor, wie eine Fortbildung für Lehrkräfte zum Einsatz von 3D-CAD-Software im Technikunterricht nach dem 4C/ID Modell entwickelt wurde, welche Herausforderungen damit verbunden waren (und sind) und diskutieren gemeinsam, welches Potenzial der Flipped-Classroom-Ansatz in diesem Zusammenhang bietet.
Raum: Kleines Auditorium 211
Die Referent/innen:
Frank Reinhold ist Professor für Mathematikunterricht an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Seine Forschungsinteressen umfassen Mathematikunterricht, pädagogische Psychologie und Lehrerausbildung. Er studierte Mathematik- und Physikdidaktik an der Universität Regensburg, Deutschland. Er arbeitete als Gymnasiallehrer, bevor er an der Technischen Universität München im Fach Mathematik promovierte.
Philipp Wetzel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt KuMuS-ProNeD im Bereich Sportlehrkräftefortbildung. In seiner aktuellen Promotion befasst er sich mit dem Einsatz von KI-basierten Sprachassistenten in kooperativen Lernphasen des Sportunterrichts. Im Rahmen seiner Arbeit im KuMuS-Projekt entwickelt er eine Lehrerfortbildung zu diesem Thema. Er studierte Geografie, Sport und Informatik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Nach seinem Referendariat in Stuttgart war er als Lehrer in Hamburg tätig.
Christian Leukel ist abgeordnete Lehrkraft an der Pädagogischen Hochschule und verfügt über Expertise in den Bereichen Sportdidaktik, Trainings- und Bewegungswissenschaft sowie Mathematikdidaktik. Seine Schwerpunkte liegen in der Professionsorientierung in der Lehrkräfteausbildung und der Lehr-Lernforschung. Im Bereich der Professionsorientierung befasst er sich insbesondere mit Fragen zur Diagnose und Förderung im Unterricht der Primarstufe.
Nadine Tramowsky ist Juniorprofessorin für Biologie und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Ihre Forschungsinteressen umfassen den Sach- und Biologieunterricht sowie die Lehrer/innenbildung. Ihr Lehramtsstudium absolvierte sie an der Universität Bamberg. Nach ihrer Promotion in der Didaktik der Naturwissenschaften an der Universität Bamberg arbeitete sie als Fachlehrerin an einer Grundschule.
Rebecca Klein arbeitet als akademische Mitarbeiterin im Projekt MINT-ProNed an der Pädagogischen Hochschule Freiburg im Institut für Biologie und ihre Didaktik. Sie studierte Europalehramt für Primarstufe mit den Fächern Englisch und Biologie in Freiburg.
Adrian Boheim arbeitete nach dem Lehramtsstudium und dem Referendariat als Lehrkraft für Technik, Biologie und Deutsch. Seit 2023 ist er im Projekt MINT-ProNeD an der Pädagogischen Hochschule Freiburg im Institut für Chemie, Physik, Technik und ihre Didaktiken als akademischer Mitarbeiter der Fachrichtung Technik tätig.
Ziel: Im Rahmen des Workshops sollen Erkenntnisse zu folgenden Fragestellungen generiert werden:
- Wie können Ergebnisrückmeldungen der Fortbildungsevaluation von Fortbildenden genutzt werden? Welches Material, welche Informationen werden benötigt?
- Welche Herausforderungen bestehen bei der Nutzung der Evaluationsergebnisse?
- Wie möchten Fortbildende die Ergebnisrückmeldungen nutzen?
- Welche Tools/Formate können hilfreich sein, um die Ergebnisrückmeldungen zu nutzen?
In einer kurzen Einführung wird ein Input zur Evaluation von Lehrkräftefortbildungen gegeben. In einem allgemeinen Teil wird erläutert, weshalb (zentrale) Evaluationen wichtig sind. In einem vertiefenden Teil werden kurz und knapp die Grundidee, die Genese, sowie die Konstrukte des in Baden-Württemberg eingesetzten Fragebogens vorgestellt.
In der Workshop-Phase sollen in einem World-Café mögliche Tools/Formate, welche die Nutzung von Evaluationsergebnissen unterstützen, erarbeitet und diskutiert werden. Beispielsweise soll besprochen werden, inwiefern Nutzungsszenarien, Reflexionsfragen oder ein Input zu Data Literacy die Nutzung von Evaluationsergebnissen unterstützen könnten. Ebenso können Ideen für weitere Tools/Formate eingebracht werden. Vor allem sollen vier Aspekte in Hinblick auf die Tools/Formate diskutiert werden: Wie kann benötigtes Wissen zur Verfügung gestellt werden? Wie kann Selbstwirksamkeit gefördert werden? Wie die Motivation? Welche kontextuellen Rahmenbedingungen müssen berücksichtigt werden? Diese Aspekte sind wichtig, damit die Evaluationsergebnisse tatsächlich für die Gestaltung (das Design) von Fortbildungen genutzt werden können.
Die Referent/innen:
Nora Fröhlich (IBBW) und Franziska Heller-Debus (ZSL) arbeiten im Projekt LFB Eva (flächendeckende Evaluation der Lehrkräftefortbildung in BW). Thomas Biber leitet am ZSL das Referat "Bedarf und Planung Fortbildung". Dr. Alexandra Dehmel leitet am IBBW das Referat "Wissenschaftstransfer und Entwicklung von Standards". Beide Referate arbeiten im Projekt LFB Eva (flächendeckende Evaluation der Lehrkräftefortbildung in BW) zusammen.
In diesem Workshop wird der Einsatz von videografierten Unterrichtssequenzen als Reflexionsanlass zur Förderung der Selbstregulation/Selbstwirksamkeit und des Professionswissens als zentrale Aspekte professioneller Kompetenz vorgeschlagen. Dabei werden Fragen zur Förderung professioneller Kompetenz anhand von zwei unterschiedlichen Videoformaten vorgestellt.
Sophia Schweizer präsentiert aus Ihrer Perspektive als Fachleiterin im Förderschwerpunkt Lernen den Weg der Entwicklung eines Konzepts, das den spezifischen Herausforderungen von beratenden Unterrichtsbesuchen im Vorbereitungsdienst begegnet. Durch die Videografie eigenen Unterrichts können Lehramtsanwärter*innen und Ausbilder*innen Zeit gewinnen, um ohne Druck zum unmittelbaren Handeln das aufgezeichnete Unterrichtsgeschehen kriterial zu reflektieren.
Mario Resch stellt aus einer bildungswissenschaftlichen und geschichtsdidaktischen Perspektive den Einsatz von Videovignetten in Fortbildungskontexten vor. Als Vignetten werden in diesem Zusammenhang kurze, verdichtete Unterrichtssituationen bezeichnet, die berufliche Anforderungen aus dem Geschichtsunterricht zeigen und zum Nachdenken über Handlungsalternativen in der dargestellten Situation anregen.
Im Workshop werden zu beiden Formaten empirische Erkenntnisse und persönliche Erfahrungen zur Entwicklung und zum Einsatz der Reflexionsanlässe berichtet und die Teilnehmer*innen haben die Möglichkeit, die Potentiale der Aus- und Fortbildungsformate in Bezug auf ihre eigenen Fragen zur Professionalisierung von (angehenden) Lehrpersonen in allen Phasen der Lehrer*innenbildung zu diskutieren.
Die Referent/innen:
Mario Resch ist Professor für Geschichte und Geschichtsdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Empirische Professions- und Geschichtsunterrichtsforschung, Lehrer*innenbildung sowie Aufgabenkultur im Gesichtsunterricht.
Sophia Schweizer ist Fachleiterin im Förderschwerpunkt Lernen am Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Heidelberg (Gymnasium und Sonderpädagogik), Abteilung Sonderpädagogik.
In diesem Workshop werden einige Ideen vorgestellt, die im Kontext des DZLM bei der Entwicklung der Fortbildungsmodule für das QuaMath-Programm entwickelt wurden. Dabei wurden sowohl die aus der Forschung etablierten Erkenntnisse zum Design von Fortbildungen als auch die vom DZLM entwickelten Gestaltungsprinzipien berücksichtigt. Wie die konkrete Ausgestaltung aussieht, wird entlang einiger Leitfragen berichtet, die u.a. lauten: „Wie werden Unterrichts- und Fortbildungsebene aufeinander bezogen?“, „Welche Rolle spielt theoretisches Wissen und wie kann dies erarbeitet werden?“, „Nach welchen Kriterien werden Aufgaben, Medien und Materialien ausgewählt?“, „Wie können Erprobungs- und Distanzphasen geplant, unterstützt und reflektiert werden?“
Die Teilnehmenden greifen diese Impulse auf und erhalten die Gelegenheit, zu diskutieren, inwieweit sich diese für die eigenen Fortbildungskonzeptionen adaptieren lassen.
Die Referenten:
Lars Holzäpfel forscht und lehrt am Institut für Mathematische Bildung der Pädagogischen Hochschule Freiburg (IMBF). Seine Forschungsschwerpunkte sind u.a. die Wirksamkeit von Lehrerfortbildungen, Lernen mit Visualisierungen im Mathematikunterricht, Problemlösen lehren lernen und Umgang mit Heterogenität. Aktuell leitet er das Zentrum für Schulpraktische Studien und ist Vorstandsmitglied im Deutschen Zentrum für Lehrerbildung Mathematik (DZLM) und Mitherausgeber der Zeitschrift mathematik lehren.
Timo Leuders ist ist Professor für Mathematik und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Neben seiner Forschung zu Lehr-Lernprozessen in der Sekundarstufe I und II ist er tätig in der Lehrkräftefortbildung (u.a. DZLM), verfasst Praxisbücher und berät die Bildungspolitik.
Keynote:
Prof. Dr. Susanne Prediger: "Fortbildungsqualität entwickeln - Lernwege von Lehrkräften begleiten"
(Online Live Vortrag)
Diskussionsforen:
zu den Themen:
- Fortbildungen als Impuls für die Weiterentwicklung von Unterricht: Müssen Materialien wirklich direkt einsetzbar sein? Oder: Wieviel Adaption ist möglich, ohne Wirksamkeit zu verwässern?
- Qualifizierung von Aus- und Fortbildenden: Wie können Bausteine aussehen, die Ergebnisse dieser Tagung aufgreifen?
- Austausch: Wie können Forschung und Praxis gemeinsam Fortbildungen entwickeln? Beispiel: Planung einer Fortbildungswerkstatt
- Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Aus- und Fortbildung: welche Konsequenzen hat dies für die Entwicklung von Angeboten?
Weitere, auf der Tagung entstehende Themen / Fragen sollen ebenfalls in die Diskussionsforen einfließen.
Ziele:
Die Teilnehmenden...
- erhalten von Forschenden einen Überblick über zentrale Erkenntnisse der Professionalisierungsforschung mit besonderem Augenmerk auf die Rolle und Tätigkeit von Aus- und Fortbildner*innen bei der Aneignung bzw. Entwicklung und Durchführung von Professionalisierungsmaßnahmen
- lernen in Workshops Best Practice Beispiele aus Wissenschaft und Praxis kennen
- reflektieren vor dem Hintergrund der vorgestellten Designprozesse Beispiele aus der eigenen Fortbildungspraxis
- vernetzen sich über die Tätigkeiten der ersten, zweiten und der dritten Phase der Lehrkräftebildung hinweg
Rahmendaten
Veranstaltungsart:
Präsenz-Tagung
Termin:
Fr, 22.11.2024, Sa, 23.11.2024
Ort:
Pädagogische Hochschule Freiburg, Kleines Auditorium
Zielgruppe:
- in der Aus- und Fortbildung tätige Personen an ZSL und Seminaren
- thematisch betraute Mitarbeiter*innen des IBBW und der Kultusverwaltung
- Forschende mit Interesse an der Zusammenarbeit mit der Praxis und der Entwicklung von Fortbildungen
Schulart:
alle Schularten
Teilnahmebeitrag:
kostenfrei
Kontakt:
PH: lehrerfortbildung(at)ph-freiburg.de
Tel.: 0761/682 -644 oder-544
ZSL: poststelle(at)zsl-rs-fr.kv.bwl.de
Veranstaltet:
in Kooperation zwischen Pädagogischer Hochschule Freiburg, ZSL Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Regionalstelle Freiburg, IBBW Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg, School of Education FACE Freiburg, Pädagogische Hochschule Heidelberg
Übernachtung
Das Zimmerkontingent beim IntercityHotel ist ausgelaufen.
Landesbedienstete können ein anderes Zimmer buchen (s. auch Hotelliste des Landes) und die Hotelkosten über DRIVE-BW abrechnen. Hierzu steht grundsätzlich ein Satz von 95 Euro zur Verfügung. Da in Städten wie Freiburg wie jetzt zur Vorweihnachtszeit evt. keine Angebote zu diesem Preis zur Verfügung stehen, kann man höhere Kosten in DRIVE BW begründen. Dies wird im Einzelfall geprüft. 95 Euro werden aber sicher übernommen.
Anmeldung für Personen aus den Hochschulen etc
für alle: Workshopauswahl & Anmeldung zum Abendessen
ist abgeschlossen. Wer im Vorfeld keine Workshops gewählt hat, kann gerne vor Ort entscheiden.